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Theodor Fontane
Im Garten
Die hohen Himbeerwände
trennen dich und mich,
doch im Laubwerk unsre Hände
fanden von selber sich.
Die Hecke konnt' es nicht wehren,
wie hoch sie immer stund;
ich reiche dir die Beeren,
und du reichest mir deinen Mund
Ach, schrittest du durch den Garten
noch einmal im raschen Gang,
wie gerne wollt' ich warten,
warten stundenlang.
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nicht frei nach Fontane
du dichterische Katastrophe
--------genießt den Winter
Es schneit dicke Flocken,
Nicht warm, aber frisch gebacken.
Die setzen sich in meine Dichterlocken,
In meinen Schiebernacken,
Auf meine Smoking-Socken.
Sie machen den Polizisten
Gemütlich zum Weihnachtsmann.
Da legen die Touristen
Ihre Polarausrüstung an.
Wir wollen uns alle zusammentun,
Um den Beschluß zu fassen:
Es dürfen alle Sachsen von nun
An nicht mehr ihr Land verlassen.
Sie querten mit wilder Behaglichkeit
Karlmayisch gedachte Fernen
Und blieben Sachsen. Es wird für sie Zeit,
Sich selbst erst mal kennenzulernen.
Es schneit.
Wenn hundert Leute sich einig sind,
Dann fühlen sich die als Giganten
Und schwafeln vor einem vernünftigen Kind
Wie taube verwunschene Tanten.
Es schneit. Wie in unserer Kinderzeit,
Zum Wintersport eingeladen,
Gehe ich schlafen. Es schneit. Es schneit.
Es schneit für den Landmann Kuhfladen.
Es schneit für die Zukunft Straßendreck.
Auf Gräber schneit's weiße Rosen.
Doch es schneit Erbsensuppe mit Speck
In die Taschen der Arbeitslosen.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
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totzdem schöne Aussicht, strahlendes Weiß
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hallo narzissten
Der Bauer und sein Kind
Der Bauer steht vor seinem Feld
und zieht die Stirne kraus in Falten:
"Ich hab' den Acker wohl bestellt
auf gute Aussaat streng gehalten,
nun sieh' mir eins das Unkraut an,
das hat der BÖSE FEIND getan!"
Da kommt sein Knabe hochbeglückt
mit bunten Blumen reich beladen,
im Felde hat er sie gepflückt,
Kornblumen sind es, Mohn und Raden.
Er jauchzt:"Sieh' Vater, nur die Pracht,
die hat der liebe GOTT gemacht!
Julius Sturm
Mußte ich in der Schule auswendig lernen.
Wonnig ist's in Frühlingstagen
nach dem Wanderstab zu greifen
und den Blumenstrauß am Hute
Gottes Garten zu durchstreifen
Droben zieh'n die weißen Wolken
unten geh'n die blauen Bäche.
Bunt, in neuem Kleidern prangen,
Waldeshöh' und Wiesenfläche.
Auf die Bleiche bringt das Mädchen,
was der Winterfleiß gesponnen.
Und dem Hain erzählt die Amsel,
was im Schnee sie still ersonnen
Sind es auch die alten Töne,
die bekannten, längst vertrauten,
doch die Bleicherinnen lauschen
gern den süßen lieben Lauten.
Gern, den süßen lieben Lauten,
die in Berg und Tal erklingen.
Hirtenbub und Köhlerknabe
horchen auf, um mitzusingen.
Mitzusingen frisch und fröhlich
nach des Winters langen Schmerzen.
Alte, halbvergess'ne Lieder
werden wach im Menschenherzen.
Halbvergess'ne alte Lieder
werden wach in meiner Seele.
Hätt' ich nur sie auszusingen
wilde Amsel deine Kehle.
das geht noch viele Strophen so weiter und ich kann es auswendig. Es gefällt mir aber auch sehr gut
** Moin Crassus
Helf'uns Gott
den Weg zur Heimat
Aus dem Erdenelend finden:
Betet für den armen Schreiber,
Schließt der Song
von Dreizehnlinden.
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Moin Heraklit+Sense+bion
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und alle Teilzeitnarzißten
Andreas Gryphius
Es ist alles eitel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;
Wo jetzund Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden;
Was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden;
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein;
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.
Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach, was ist alles dies, was wir vor köstlich achten,
Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind,
Als eine Wiesenblum, die man nicht wieder find't!
Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten.
Dieses Stück hat mich heute morgen ins Leben gerufen. War ein schöner Start.
Fließende Wasser
Seh die die Wolken so nah
seh wie der Grund sich verliert
Leg die Hände aufs Wasser
und spüre ich bin noch hier
Alles kommt wie es kommt
mit mir oder ohne mich
kann nur sehn was mir scheint
und vergessen sieht man nicht
Und wie jedesmal
kennt nur das fließende Wasser
den einen Weg der es so einfach macht
Und könnte ich sein
wie das fließende Wasser
Ich tauschte alles gegen diese Kraft
Wenn der Regen beginnt
kannst Du den Strom noch nicht sehn
wen er trifft reißt er mit
und ihm kann nichts widerstehn
Plötzlich scheint alles gleich
auf einmal bist du wie ich
alles andere wird leicht
sag mir kennst du das nicht?
Und wie jedesmal
kennt nur das fließende Wasser
den einen Weg der es so einfach macht
Und könnte ich sein
wie das fließende Wasser
Ich tauschte alles gegen diese Kraft
Und wär es so wie ich´s sag
käm die Nacht vor ihrem Tag
käm die Freude vor der Furcht
käm die Sonne durch
Und wär es so wie ich´s sag
käm die Nacht vor ihrem Tag
käm das Dunkel vor dem Licht
sag mir kennst du das denn nicht?
Laith al Deen
Allen ein schönes WE!
Grüsse
Chamisso, ich zitiere: " Für die Frauenwelt ausgewählt "
Immer froh und ohne Sorgen!
Alles, alles muß gedeihn,
Und ihr sollt mit jedem Morgen
Glücklicher und jünger sein.
Geil, was?
na, Heraklit, ist das Dichtkunst? Würg!
**
große Katastrophe
Moin Heraklit +zeit_sucher.------
Volker von Törne(geb 1934 in Quedlinburg)
-----Amtliche Mitteilung-----------------
Die Suppe ist eingebrockt:
wir werden nicht hungern.
Wasser steht uns bis zum Hals:
wir werden nicht dürsten.
Sie spielen mit dem Feuer
wir werden nicht frieren.
Für uns ist gesorgt.
** Moin ihr Lieben !!!
besonders der Chef !!!
Vom Büblein auf dem Eis
Vom Büblein auf dem Eis
Gefroren hat es heuer
noch gar kein festes Eis;
das Büblein steht am Weiher
und spricht so zu sich leis:
Ich will es einmal wagen,
das Eis, es muss doch tragen.-
Wer weiß?
Das Büblein stampft und hacket
mit seinem Stiefelein,
das Eis auf einmal knacket,
und Krach! Schon brichts hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt
als wie ein Krebs und zappelt
mit Schreien.
O helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee!
O helft, ich muss ertrinken
im tiefen, tiefen See!
Wär nicht ein Mann gekommen,
der sich ein Herz genommen,
o weh!
Der packt es bei dem Schopfe
und zieht es dann heraus,
vom Fuß bis zu dem Kopfe
wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet,
der Vater hats geklopfet
zu Haus.
Friedrich Güll (1812-1879)
.
.
Schönes Wochenende euch allen !!!
Ein tapferer Sinn verwandelt
große Katastrophen in kleine.
Demokrit
(460 - 370 v. Chr.)
** Moin attol
:*)
Demokrit aus Abdera(460-370 v. Chr.)
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Seltenheit
macht
die Genüsse
besonders erfreulich.
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Morschn Truppe--
Erk Vollmer
Bisweilen schreib ich ein Gedicht ...
Bisweilen schreib´ ich ein Gedicht.
Warum? Wozu? – das weiß ich nicht.
Weiß auch nicht, ob ich Dichter bin.
- und seh´ darin auch keinen Sinn.
Nichts treibt mich an. Nichts drängt hinaus.
Ich sage grundsätzlich nichts aus,
schreibe das Zeug nur einfach hin.
- Hauptsache, es ist frei von Sinn.
Nein, bin auch kein Missionar.
Ich komm´ auch ohne Wahrheit klar.
So manches Mal denk´ ich: Ich spinn´.
- Zum Glück. Sonst hätt´ es doch noch Sinn..
Ich bin, ganz klar, sehr liberal.
Mir ist fast alles sch...egal.
Und trotzdem steh´ ich mittendrin
- Es lebt sich prächtig ohne Sinn.
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Moin Nethe + bion + Sense + Lotta
..und große und kleine Katastrophe
..und zeit_sucher
..und edziboese
Alle
**
hallo narzissten
Der Weltenfahrer
Ist das des Fahrers unstet Los,
Zu kreuzen über fremde Seen?
Zu treiben wie auf einem Floß,
Wenn raume Winde stürmisch wehen?
Er fühlt der Wellen Wechselspiel,
Kennt Regen, Kälte, Sonnenglut.
Die unbekannte Welt ist Ziel,
An Hoffnung fehlt es nicht und Mut.
Es hält ihn nicht am selben Ort,
Auch wenn man ihn zum Bleiben drängt,
Die Ferne ruft und treibt ihn fort,
Ein Traumbild seine Schritte lenkt.
Er will entdecken, weiter ziehen,
Der Fahrer ist ein Vagabund.
Er muss dem, was ihn engt, entfliehen -
Allein im weiten Weltenrund
Werner Hardam
** Es lebt sich prächtig ohne Sinn
Sehnsucht nach zwei Augen
(September 1930)
Diese Augen haben um mich geweint.
Denk ich daran, wird mir weh.
Wie die mir scheinen und spiegeln, so scheint
Keine Sonne, spiegelt kein See.
Und rührend dankten und jubelten sie
Für das kleinste gute Wort.
Diese Augen belogen mich nie.
Nun bin ich weit von ihnen fort,
Getrennt für Zeit voll Ungeduld.
Da träumt's in mir aus Leid und Schuld:
Daß sie noch einmal weinen
Werden über meinen
Augen, wenn ich tot bin.
Joachim Ringelnatz
(jaja, mit dem hab ichs gerade... )
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Grüße an Lotta~bion~Nethe~heraklit
und alle
zeit_sucher
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