Der Umgang mit dem Tod
Hallo ihr Lieben,
vor einigen Monaten ist eine Person aus der Familie meines Mannes verstorben. Ich stand dieser sehr nahe, hatte sie sehr gern und wir haben uns regelmäßig gesehen.
Nachts weckte mich mein Mann "Xy ist Tot"
Zuerst realisierte ich es gar nicht, er machte sich fertig um der nahestehendsten Person beizustehen. Ich saß im Bett und überlegte ob ich denn nicht wieder schlafen könnte.
Kurze Zeit später überkam es mich und ich hatte einen hysterischen Heulanfall.
Nach einem kurzen Telefonat mit einem Verwandten meinerseits ging es wieder und ich folgte meinem Mann um für die Trauende da zu sein.
Seitdem erkenne ich mich nicht wieder. Ich bin äußerst sensibel und emotional, daher verstehe ich nicht, wie ich mit der Situation umgehe. Selbst mein Mann war einige Male erstaunt und meinte "So kenn ich dich gar nicht"
Es fühlt sich an, als hätte es jene Person nie gegeben. Selbst Erinnerungen wirken wie erfunden. Ich erwarte nicht, dass ich Tag für Tag weine, aber diese - fast schon - kaltherzigkeit erschreckt mich.
Ich gehe davon aus, dass es vielleicht Selbstschutz ist. Aber ob das richtig ist?!
Bin einfach irritiert, aufgrund dieser Empfindungen dem Verstorbenen gegenüber - sowie auch den Hinterbliebenen. Teils hatte ich wirklich extreme Gedanken, wirklich widerliche.
Meint ihr, ich sollte "froh" sein, dass ich dem so gelassen gegenüber stehe. Oder ist da was "faul"? Habe noch nicht viele Erfahrungen diesbzgl.
Bedanke mich herzlichst.