Burnout abwenden
Danke schonmal im Voraus fürs Lesen.
Mir geht es gerade überhaupt nicht gut, ich habe das Gefühl, dass ich auf einen Burnout zusteuere und hätte dazu gern Euren Rat.
Vorgeschichte: Ich bin Lehrerin an einer weiterführenden Schule, Anfang 40, Mutter mehrerer Kinder (noch vor der Pubertät). Als Lehrerin habe ich eine halbe Stelle, was sich eigentlich gut mit meiner familiären Situation schaffen lässt. Dann aber kam Corona.
Schon seit dem 1. Lockdown fühle ich mich extrem überlastet, ich musste von März bis Juni einen extremen Spagat zwischen den verschiedenen Bedürfnissen meiner Kinder (inkl. Homeschooling) und den Anforderungen, die meine eigene Schule an mich stellt, vollziehen.
Schon "allein" das war sehr sehr stressig. Häufig habe ich gesagt, dass es so für mich nicht mehr weitergeht, aber helfen konnte mir kaum jemand. Mein Mann arbeitet seit März im Homeoffice und kann tagsüber natürlich auch nicht ständig mithelfen.
Des Weiteren hatten wir vor Corona eine Putzfrau, aber jetzt gerade wollen wir keine "fremden" Leute im Haus haben. Durch die Schule bin ich schon genügend gefährdet.
Die Großeltern helfen, so gut sie können, wohnen aber nicht im Ort.
Im Sommer war mein Mann verletzt, so dass ich zu Hause noch mehr machen musste als sonst.
Dann hat im Herbst die Schule wieder angefangen mit kurz darauf beschlossener durchgehender Maskenpflicht (sehr anstrengend beim Unterrichten!), mit vollen Klassen und Abstandsregeln, die gleichzeitig von uns Lehrern unmöglich einzuhalten sind (z. B. ist im Lehrerzimmer einfach viel zu wenig Platz).
Von Schülereltern wird man beschimpft, weil man entweder zu streng ist und die Schüler gängelt oder aber zu lax und die Schüler damit in Gefahr bringt.
Dann muss neben dem eigentlichen Unterricht der Unterricht für die Schüler organisiert werden, die aus verschiedenen Gründen gerade nicht zur Schule kommen. Ich muss also Aufgaben erstellen, Aufgaben korrigieren, Anrufe und Videokonferenzen organisieren usw. Das alles kommt zu meiner normalen Unterrichtsverpflichtung dazu - UND ICH SCHAFFE ES EINFACH NICHT MEHR!
Neben Tipps für die aktuelle Situation interessiert mich:
1. Wie sieht allgemein eine Burnout-Prävention aus?
2. Sollte der Burnout wirklich kommen, was genau erwartet mich da? Wie sieht die Behandlung aus und wie sind Eure Erfahrungen?
3. Brauche ich eine BU-Versicherung? Ich konnte mir das eigentlich nie vorstellen, aber jetzt gerade habe deutlich vor Augen, dass es in gewissen Situationen möglich ist, einfach nicht mehr unterrichten zu können. :-\
Da ich das Problem denke ich erkannt habe, versuche ich schon gegenzusteuern. Ich mache lange Spaziergänge, die Kinder übernachten öfter bei den Großeltern, ich schlafe viel, ich investiere weniger Zeit in meine Unterrichtsvorbereitung, wo das möglich ist. Mit Freunden treffe ich mich online zum Kaffeetrinken. Ich bleibe auch mal daheim, wenn es nicht mehr anders geht. Hoffentlich kann ich das Ruder noch herumreißen. Ich bin so müde!