Einseitiger Kinderwunsch, wie damit umgehen?
Liebes Forum,
ich weiß gar nicht, ob das Thema hier richtig ist oder eher im Kinderwunschforum, bei Bedarf kann man es ja gern verschieben.
Es geht mir darum, dass ich mehr und mehr merke, dass ich gern ein Kind hätte. Und zwar nicht nur grundsätzlich, sondern jetzt.Ich war lange gar nicht so der Kinder-Mensch, vor ein paar Jahren wäre ich mir vermutlich nicht einmal sicher gewesen, ob ich überhaupt ein Kind möchte.
Nun bin ich Ende 20 und jeden Tag wird mir klarer, dass ich ohne Kind nicht glücklich werde.
Mit meinem Freund bin ich schon lange zusammen, wir führen seit mehreren Jahren eine harmonische Beziehung, wohnen schon einige Zeit zusammen, alles läuft harmonisch. Aber - ihm geht es bezogen auf den Kinderwunsch nicht so wie mir. Er äußert schon, dass er auch Kinder möchte, das ist es nicht. Es geht wohl eher um den Zeitpunkt. Immer wenn das Thema aufkommt wird klar, dass es für ihn nicht um jetzt geht, sondern vielleicht sogar eher um irgendwann.
Und ganz objektiv gesehen: Es wäre jetzt nicht ideal. Er ist noch in der Ausbildung und sich irgendwie unsicher, wie es danach weitergehen soll. Vielleicht noch etwas in Richtung Ausbildung, vielleicht aber auch nicht. Er ist also je nachdem im Januar mit seiner Ausbildung fertig, ein Jahr später mit dem Meister ..naja, oder er macht eben noch etwas anderes. Und ich will ihn darin auch nicht aufhalten, ich will dass er glücklich ist mit dem was er macht und sich beruflich verwirklicht. Jetzt ist dazu eben noch die Zeit, wenn wir erstmal ein Kind haben, wird es viel schwieriger und die Hemmschwelle ist höher, das möchte ich ihm nicht verbauen.
Aber ich bin traurig und weiß nicht ganz, wie ich damit umgehen soll. Und dazu kommt, dass er ab und an Äußerungen trifft, die mich verletzen. Vor ein paar Tagen ganz konkret: Eine ehemalige Klassenkameradin ist schwanger, ich habe ihm davon erzählt und er sagt "Tja, dann soll sie sich mal ihr Leben versauen"
Auf Nachfrage meinte er, dass es ihm da vor allem um die finanzielle Situation geht, ihr Mann arbeitet wohl nur geringfügig und sie ist eine Bürokraft. Es hat mich trotzdem getroffen.
Ohnehin ist der finanzielle Hintergrund für ihn ein großes Thema, nicht nur bezogen auf Kinder. Da ist er sehr rational und ich bin die, die die Bauchentscheidungen trifft, es fällt uns sicherlich beiden manchmal schwer, sich da in den anderen hineinzuversetzen.
Ich möchte ihn auch nicht damit nerven, das bringt auch nichts. Und wir haben auch schon darüber gesprochen und er meint, dass er natürlich auch Kinder möchte, wenn er denn fest arbeitet. Aber gefühlt rückt das zeitlich immer weiter nach hinten.
Und ich sehe überall schwangere und so furchtbar ich selbst diesen Charakterzug finde, ich bin so neidisch
Was ich mir von dem Faden erhoffe, weiß ich auch nicht so ganz - vielleicht nur mich mal auszuheulen. Vielleicht gibt es ja jemanden, der einen guten Tipp für mich hat oder der in einer ähnlichen Situation war oder ist.