Familie vorstellen, ist mir aber zu peinlich
Hallo liebe Forenmitglieder :)
Seit längerem bin ich (24) schon stille Mitleserin, nun habe ich selbst ein Anliegen, zu dem ich sehr gerne Meinungen von Außenstehenden hören würde. Wäre sehr dankbar dafür.
Seit ca. einem halben Jahr habe ich einen lieben Freund (27), mit dem ich mich in einer wunderschönen und innigen Beziehung befinde. Er wohnt noch mit seiner Mutter und seinem Bruder zusammen und würde mich nächstes Mal das erste Mal zu sich nach Hause mitnehmen, dort würde ich auch seiner Familie über den Weg laufen und sie kennenlernen. Darauf freue ich mich auch schon.
Ich wohne zwar schon alleine, habe aber Angst, dass er irgendwann demnächst mal meine Familie kennenlernen wollen würde. Die Sache ist nämlich die, dass ich mit dem Großteil ohnehin nichts zu tun habe. Ansonsten habe ich sporadischen Kontakt zu meiner Cousine, ihre Mutter sehe ich so 3x jährlich und verstehe mich dann auch mit ihr gut.
Meine eigene Mutter besuche ich nur einmal die Woche, wenn meine 5-jährige Nichte auch dort ist, die mir sehr wichtig ist. Zu meiner Schwester, also der Mutter des Mädchens, habe ich keinen Kontakt. Den habe ich vor einiger Zeit abgebrochen. Wenn sie da ist, reden wir nur über das nötigste höflich, ansonsten ignorieren wir uns. Ich komme hier auch nur wegen meiner Nichte dann hin, zu meiner Mutter habe ich keinen guten Kontakt.
Die Sache ist halt, dass meine Familie größtenteils aus Blutsaugern besteht. Sie reden einem alles gerne schlecht, sind grundsätzlich pessimistisch. Meine Mutter Alkoholikerin (wenn meine Nichte da ist, trinkt sie nie, das weiß ich), meine Schwester leicht cholerisch drauf und mit allem grundsätzlich unzufrieden. Meine Tante, die einzige, zu der ich hin und wieder Kontakt pflege, ist fresssüchtig, redet den ganzen Tag ausschließlich übers Essen und ihre Krankheiten, lässt nie jemanden zu Wort kommen und jammert nur rum.
Meine Mutter kann man im nüchternen Zustand zwar vorstellen, aber sie sagt oftmals die unmöglichsten Sachen. Hat kein Taktgefühl, redet alles schlecht, Lieblingsgesprächsthema sind Krankheiten und Medikamente. Als die ehemalige Schwiegermutter meiner Schwester im Sterben lag, erzählte meine Mutter ihrem damaligen Schwiegersohn erstmal, wie grauenvoll es ihr bestimmt geht und dass sie bestimmt fürchterliche Schmerzen hat und der Tod wahrscheinlich das beste wäre für sie. Das meinte sie nicht mal böse, sie denkt halt einfach immer negativ und ist was das anbelangt auch sehr mitteilungsbedürftig. Durch den vielen Alkohol ist sie auch irgendwie dumm geworden, schlecht zu beschreiben.
Ich würde meinen Freund am liebsten gar niemandem vorstellen, außer meiner Cousine vielleicht mal. Aber ansonsten sind mir alle peinlich, und eigentlich habe ich ja kaum Kontakt. Meine Cousine und Nichte betrachte ich wirklich als Familienmitglieder, die anderen können mir gerne gestohlen bleiben.
Die Frage ist, wie erkläre ich das alles meinem Freund? Selbst, wenn wir mal heiraten (er hat sogar mal kurz das Thema Hochzeit angeschnitten, haben es aber nicht weiter vertieft) irgendwann, ich würde höchstens meine Cousine und Nichte einladen, ansonsten nur meine 3 Freunde, die ich habe, und das war es. Er hingegen hat eine recht große Familie und auch guten Draht zu den meisten.
Ich hätte auch Angst, dass er mir nicht glaubt, dass meine Familie so "schlecht" ist und mich für die Bekloppte hält, wenn ihr versteht. Ich kann jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen, aber die meisten meiner Familie lästern den ganzen Tag lang, intrigieren und sind einfach perfide. Aus diesen und anderen Gründen möchte ich halt keinen Kontakt zu ihnen und halte mich generell von solchen Menschen erfolgreich fern.
WIe würdet ihr mit der Situation umgehen, falls er fragt, wann er meine Familie kennenlernen könnte?