Fühle mich unter Druck gesetzt (sexuell)
Hallo ihr Lieben!
Ich denke ich brauche nun doch mal wieder einen Rat in Sachen Beziehung.
Mein Freund und ich sind etwas über ein Jahr zusammen, ich kann ohne Umschweife sagen, dass das meine solideste und glücklichste Beziehung bisher ist.
Leider scheine ich aber dennoch ein Problem zu haben was sich offenbar wiederholt. Es ist also nicht das erste Mal, dass ich darunter leide.
Es geht um das Gefühl unter Druck gesetzt zu werden in Sachen Sex. (Ich hoffe das Thema ist hier ok, mir geht es nämlich mehr um das Zwischenmenschliche als um das sexuelle an sich).
Wie kommt es dazu?
Sobald mal 2-3 Wochen nichts läuft, beschwert mein Freund sich. Es wäre zu wenig, er hätte Bedürfnisse und er könne ja auch nichts dafür, dass es so ist und überhaupt vermisse er das leidenschafttliche Lieben was wir mal hatten.
Der Hintergrund ist Folgender:
Ganz zu Beginn (so ist das wohl bei vielen Paaren) gab es keinen Grund für Beschwerden, da war alles beidseitig toll, abwechslungsreich und einfach nur schön. Dann ging es los mit einer Blasenentzündung meinerseits nach der anderen. Antibitotika, Schmerzen und Tränen ohne Ende und teilweise sogar nächtliche Notaufnahmen-Besuche mit Diagnose Nierenbeckenentzündung.
Nach dadurch entstandener Angst und "zwangsweise" auch Abstinenz war die sexuelle Euphorie meinerseits total runtergefahren. Die letzte Entzündung war im August, ist aber innerhalb weniger Tage abgeklungen.
Mit der Weile können wir wieder ohne diese Konsequenzen Sex haben, allerdings muss ich eben danach direkt pflanzliche Tabletten nehmen die die Blase durchspülen. Das Ganze ist meiner Meinung nach nicht sonderlich sexy und das erschwert es mir auch mich mal eben fallen zu lassen.
Dann habe ich derzeit noch ein Studium neben dem Beruf angefangen und bin zur Zeit einfach fertig! Ich bin müde und meine Tage sind zu kurz um alles unterzubringen. Da ist die Lust auf Sex auch nicht sonderlich groß.
In meiner Vergangenheit hatte ich (weit vor meinem Freund) auch auf Grund meiner Schwierigkeiten dahingehend nein zu sagen Sex ohne es wirklich zu wollen, damit Frieden herrscht und ich meiner Ruhe habe. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass das unschön war. Was ich damit sagen will ist, dass ich schon öfter in Beziehungen unter Druck gesetzt wurde. Mein Freund weiss das auch.
Nun heute bin ich soweit, dass ich sage: ich habe nur Sex wenn ich ihn auch will. Es gibt also keinen wenn ich keine Lust habe. Natürlich verstehe ich meinen Freund, dass es schwer ist, wenn man Lust hat und erst wegen dieser Krankheitsgeschichte monatelang Rücksicht nehmen muss, dann jetzt auch noch wegen meines Studiums.
Nichts desto trotz und auch wenn ich Verständnis habe, fühle ich mich von seinen wiederholten Beschwerden bedrängt. Ich spüre, wenn wir uns sehen, dass er es immer wieder versucht und mich nervt es mit der Weile.
Am Wochenende haben wir darüber gesprochen und ich habe ihn gebeten mir Zeit zu geben und mich auch mal "ankommen zu lassen" also mir die Möglichkeit und den Raum zu geben von mir aus Lust zu entwickeln und anzukommen und nicht soviel zu fordern.
Er reagierte genervt und mit Vorwürfen. Ich wiederum sagte ihm deutlich, dass er meine Lust nunmal nicht einfordern kann, dass ich es so auch nicht schön finde und es mir auch leid tut wenn er darunter leidet, aber ich es nicht tun werde, wenn ich es nicht möchte.
Nun wir fühlen uns beide ungerecht behandelt. Ich verstehe ihn, er mich auch. Er verhält sich auch so als würde es ihm jetzt leid tun, dass er es erneut mit solchem Druck angesprochen hat, aber ich hab immer noch das Gefühl es tun zu "müssen" und das hält mich natürlich vom wollen ab...
Wie werde ich den inneren Druck los? Wie mache ich mich von dem Gedanken frei, dass ich mit ihm Sex haben muss?
Es wäre sehr schön, wenn ihr ein paar Denkanstöße habt.