Kultur-Clash
Erstmal ist es so, dass mein Freund und ich ein Kind erwarten und seine Schwester und ihr Mann ebenfalls zur gleichen Zeit. Die beiden wohnen seit mehrerem Monaten bei meinem Freund im Haus und wir werden ausziehen, da sie aufgrund ihres Migrationshintergrundes sehr schwer ist, bei uns in der Gegend eine Wohnung zu finden. Aus diesem Grund suchen wir seit 3 Monaten eine Wohnung, was auch für uns als kulturell gemischtes Paar nicht gerade einfach ist.
Das Problem ist, dass ich mich unwohl fühle aufgrund Äußerungen der Schwester mir gegenüber und allgemein ihres Verhaltens. Bitte jetzt nicht mit Kommentaren kommen wie "räumliche Trennung", das ist momentan nicht machbar.
Ich glaube sie können nicht akzeptieren dass es schwer für mich ist… sie fühlen sich zwar subjektiv benachteiligt... aber alle reden immer nur in ihrer Muttersprache hier im Haus... es kommt auch öfter Besuch aus seiner Kultur wogegen ich nichts habe…aber die Verständigung ist schwer… meistens spricht niemand außer mein Freund viel mit mir, außer wenn er nicht da ist. Seine Schwester und ihr Mann verstehen und lernen auch kein Deutsch. Die Schwester ist Hausfrau, wird auch nie arbeiten, ich bin voll im Berufsleben und auch jetzt in der Schwangerschaft noch gefordert.
Es ist momentan so aufgeteilt, dass sie alles im Haushalt erledigt. Aufgrund ihrer mangelnden Deutschkenntnisse passieren ihr manchmal Fehler wie z.b. dass sie Ess-Geschirr mit Scheuermittel oder Aktivbleiche putzt. Allgemein ist sie sehr pingelig aber wenn ich dazu etwas sage, reagiert sie äußerst schnippisch, dabei meine ich es nur gut wegen unserer Schwangerschaften und der gesundheitlichen Gefahr… Ich habe ihr schon öfter Sachen vorgeschlagen, um das Eis zu brechen, wie z.b. jetzt gemeinsam in der Schwangerschaft einkaufen zu gehen für die Kinder oder die Ämtersachen (Elterngeld etc.) gemeinsam zu erledigen. Bis jetzt kam nie was von ihr dazu.
Heute hat sie mir wieder erzählt, wie langweilig das Leben in Deutschland hier ist, in ihrer Heimat seie alles besser, man könne jeden Tag einkaufen und ins Cafe gehen, alles billiger, man verdiene soviel Geld und eine Putzfrau oder Haushaltshilfe hätte dort sowieso jeder. Hier muss man alles alleine machen und allgemein gäbe es kein Leben in diesem Lande… ich muss sagen, einerseits nerven mich solche Äußerungen, da sie selbst kein schlechtes Leben hier hat. Sie kann im Haus meines Freundes leben und muss keine stressige Wohnungssuche und Umzug kurz vor der Geburt stemmen, ist finanziell abgesichert ohne Arbeit und hat alle Zeit der Welt.
Aber diese Äußerungen rufen auch Angst in mir hervor. Sowas wie "alle gehen sowieso in die Heimat zurück, das seie ja klar"… ich frage mich dann immer, was mit meinem Freund und mir in der Zukunft passieren wird. Er ist hier zwar schon seit vielen Jahren und fest integriert und hat keine Absichten zurückzugehen, aber dennoch…. Ich frage mich, ob sie ich sie überhaupt ernst nehmen soll.
Allgemein ist es so, dass die anderen subjektiv vor mir Angst haben, dass ich ihnen meinen Freund vorenthalte und sie sich subjektiv als benachteiligt und Außenseiter in Deutschland empfinden aber sie geben sich auch null Mühe, um etwas daran zu ändern oder sich zu integrieren! Um so stärker zelebrieren sie ihre eigene Kultur und Identität... daher auch ihre Pingeligkeit im Haushalt, das ist das einzige was sie hat... insgesamt nervt es mich langsam
Zudem ist es so, dass mir die telefonischen Äußerungen seiner Mutter die noch in der Heimat weilt, auf die Nerven gehen. Dort kann niemand verstehen, warum ich arbeite und mir " so Stress mache", obwohl mein Freund ja schon arbeitet. Niemand von denen kann verstehen, wie Deutschland funktioniert und wie die Rollenbilder hier sind.
Habt ihr Gedanken zu dieser Situation und wie man sie entschärfen kann? Wie gesagt bin ich langsam sehr genervt und möchte nicht dass hie retwas eskaliert