Lappalien und der Kampf mit mir selbst
Ich weiß garnicht wie ich das am Besten formulieren soll, wenn ich hier im Forum von den "richtigen" Beziehungsproblemen lese, komme ich mir schon doof vor und wie ein Krümelkacker, weil ich mich gern über Kleinigkeiten aufrege und mich daran hoch schaukle.
Ich wohne nun schon längere Zeit mit meinem Freund zusammen und ich liebe ihn sehr. Aber ich werde fast täglich wütend, weil er manche Dinge nicht so macht wie ich das gern hätte. Ich sage das bewusst so, weil ich denke dass ich das Problem bin, weil ich über manche Dinge nicht hinweg sehen kann. Also er vergisst z.B. alles. Heute früh hab ich mich so aufgeregt, dass ich kurz weinen musste auf dem weg zur Arbeit, und warum? Weil er so lieb war gestern noch mein Lieblingsbrot zu kaufen und einen Joghurt den ich mir gewünscht hatte, aber keinen Aufschnitt! Er weiß, dass ich mir jeden morgen für die Arbeit ein Brot schmiere. Er hatte auch eingekauft den Tag zuvor, wir hatten alles da, aber er schmiert sein Brot immer auf der Arbeit und nimmt einfach den halben Inhalt des Kühlschranks immer mit. Er kommt morgens auch nie hoch und hat dementsprechend wenig Zeit um noch was vorzubereiten. Beim Schreiben kommt mir schon selbst die Idee, dass ich ihm ab sofort einfach Brote schmiere morgens. Aber es nervt mich trotzdem, dass er einfach alles vergisst. War ja nicht das erste mal und es häuft sich auch einfach. Er denkt einfach nie mit und dementprechend kann ich mich auch kaum auf ihn verlassen. Er würde auch nie auf die Idee kommen mal irgendwas zu putzen ohne dass ich ihn konkret darauf aufmerksam machen muss. Es sind alles Kleinigkeiten die zu einem Berg zusammen wachsen und mich so stark aufregen dass wir oft aneinander geraten, einfach weil ich meine Wut in dem Moment nicht zurück halten kann. Ich denke aber immer daran und probiere mich zu entspannen weil ich nicht die blöde Meckertante sein will. Ich will lernen darüber hinweg zusehen, und dann kann ich es aber nie zurück halten und dann ärger ich mich über mich selbst. Andererseits, wenn ich es immer aufstaue endet es in Heulkrämpfen und ich bin unglücklich. Ich könnte auch einfach alles selbst machen was mich stört, mach ich ja auch, ne andere Möglichkeit giibt es ja anscheinend nicht, aber dann denke ich wiederum, alles bleibt an mir hängen, und dann bin ich wieder unglücklich. Es ist ein TÄGLICHER Kampf mit mir selbst, mit meiner Kleinlichkeit und meinen Gefühlen. Mein Freund ist einfach immer nur der Auslöser aber nicht der Grund. Ich hab einfach jeden Tag wenn ich nach Hause komme immer irgendwas, was mich aufregt. Und wenn er nach Hause kommt erst Recht. Weil er so entspannt ist und ich nicht. Ich will immer erst, dass die Arbeit gemacht ist und man sich dann aufs Sofa setzt und entspannen kann. Er schiebt die Arbeit vor sich her weil er es nicht so eng sieht. Ist das nun ein Männer Frauen Problem? Ich weiß nicht mal ob man das lösen kann!? Auf jeden Fall möchte ich eine entspannte tolle Freundin sein und keine die ständig rummeckert, denn sobald ich ihn auf irgendetwas aufmerksam mache, sagt er nun schon seit langem immer einfach nur "ich mach alles falsch"... das regt mich so auf und verletzt mich, weil er ja nichts falsch macht, sondern einfach nur was vergisst oder garnicht macht. Aber dieser Satz kränkt mich und führt mir vor Augen, dass ich ein schlechter Mensch sein muss und er ein armer Tropf.
So ich hör jetzt auf. Lasst euren Gedanken dazu freien Lauf, wenn ihr was loswerden wollt.
Danke fürs Lesen!