Problem mit Verhältnis zu Eltern
Hallo zusammen,
ich habe seit vielen Jahren eine problembehaftete Beziehung zu meinen Eltern. OK, wahrscheinlich wie viele Menschen. Erzogen wurde ich sehr autoritär, also mit Gewalt statt Liebe und Respekt.
Als Erwachsene stehe ich mittlerweile mitten im Leben, habe in einer Therapie das Gröbste versucht zu verarbeiten, was in meiner Kindheit so los war. Zwischendurch hatte ich auch länger den Kontakt abgebrochen, aber dank Therapie mich wieder angenähert.
Trotzdem kriege ich es immer noch nicht fertig, meine Unabhängigkeit auch zu "leben". Immer wieder versuchen sie mich klein zu machen, zu kritisieren, mir nicht zu gönnen, was ich mir aufgebaut habe. Als ob sie nicht verstehen können, dass ich tatsächlich alleine was geschafft habe. Sie können nicht loslassen.
Mein Konflikt ist, dass sie es immer wieder schaffen, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich ihnen nicht "helfe", sprich, ihnen z. B. auf Zuruf finanziell unter die Arme greife, oder mich in sonstiger Weise kümmere. Ich weiß nicht wie und wen ich sonst fragen soll: Bin ich denn zu irgendwas verpflichtet? Muss ich mich schlecht fühlen, wenn ich 'nein' sage und es mir im Grunde ziemlich egal ist, wie es ihnen geht und ich lieber meine Ruhe habe?
Und was ist eigentlich vertretbar, wenn sie später vielleicht wirklich mal irgendwann auf Hilfe angewiesen sind? Muss ich da springen? Ich will es nicht und kann es mir nicht vorstellen, dazu gibt es zu wenig Liebe und Vertrauen, alles bleibt an der kühlen Oberfläche. Der Kontakt tut mir nicht gut, ich muss immer auf der Hut sein, nicht verletzt zu werden.
Sorry, wenn sich meine Gedanken im Kreis drehen, aber ich möchte mir etwas Klarheit verschaffen, da ich langsam nicht mehr durchsehe und die Situation/Erwartungshaltung meiner Eltern meine Kräfte übersteigt.
Danke für's Lesen
Vielleicht habt ihr ne Meinung dazu.