Probleme mit der Distanziertheit meiner Frau
(Urspr. Titel: "Verkehrt?")
Sicher, ich bin körperbehindert. Als wir vor 20 Jahren zusammenkamen war ich noch ziemlich fit, sicher fitter als die meisten. Wir haben sehr viel miteinander unternahmen: Konzerte, Ausstellungen, Radfahren, Bergwandern, Skifahren usw. Von meiner Erkrankung wusste sie vom ersten Tag an. Den Ausbau unserer gemeinsamen Wohnung habe ich nicht nur geplant, sondern auch zu einem guten Teil manuell durchgeführt. Mit der Krankheit wurde es danach allerdings bald schlechter, über Jahre halt. Wir haben zwei Kinder, die sind jetzt beide im Teenageralter. Seit ungefähr elf Jahren bin ich gesundheitsbedingt in Frühpension und im Rollstuhl.
Bei beiden Kindern war ich ein Jahr in Vaterkarenz. Sehr oft habe ich darunter gelitten, worüber Ehefrauen oft klagen: meine Frau war einfach sehr viel im Betrieb, macht es sehr viele Überstunden, wie schon vor unserer Beziehung. Das sind die Randbedingungen.
Womit ich ein Problem habe, ist einfach die Distanziertheit meiner Frau. Natürlich bleibt ihr viel an Arbeit, aber für vieles habe ich Helfer engagiert, die ich nur zum Teil für mich beanspruche. Es ist meines Erachtens also schon Zeit vorhanden. Es ist auch legitim, dass sie sich untertags einmal hinlegt und schläft oder einfach döst.
Allerdings habe ich sie heute angesprochen, die Kinder waren unterwegs, warum nicht einmal Zeit für uns sei. Da meinte sie, sie könne ja nicht dauernd für MICH da sein. Seit für uns empfindet sie also als Zeit für mich!
Und im Prinzip geht das jetzt schon viele Jahre so. Natürlich, wäre ich fit, könnte ich unterwegs sein und sie würde mich vielleicht sogar wertschätzen.
Einerseits macht mir meine immer noch zunehmende Unfähigkeit, die Einschränkungen durch die Krankheit zu schaffen, darüber hinaus aber das Nichtge- und -beachtetwerden durch meine Frau.
Was könnte ich tun? Was soll ich tun?