Warum ich Ärzte hasse
Nach meiner Ärzte-Odyssee wurde mir eines klar: Fast alle Ärzte sind arrogante, besserwisserische Klugscheißer, denen das Leid ihrer Patienten am Arsch vorbeigeht. Und Ahnung vom Wesen des Menschen haben sie sowieso nicht!
Der überwiegende Teil der Schulmediziner mit einer Denkschranke aufgewachsen, die die gesamte moderne Welt des Westens durchzieht. Fast alle von uns sind geprägt von der Vorstellung, Körper und Geist seien zwei voneinder trennbare Dinge und die Welt sei eine objektiv unabhängig existierende Realität, die aus fester Materie bestehe und wie eine Maschine funktioniere. Zu verdanken haben wir das im Wesentlichen zwei Herren: René Descartes und Isaac Newton. Auf dieser im 17. Jahrhundert enstandenen Weltvorstellung basieren all unsere Wissenschaften. Das Fatale dabei ist, dass die Wissenschaft, wie wir sie heute kennen, eine Art Absolutheitsanspruch erhebt. Dabei gründet sie sich selbst auch nur auf dem Dogma der oben genannten Herren.
Wir alle wurden in Erziehung und Schule so auf diese Art von Denken getrimmt, dass uns die westliche Wissenschaft wie eine Instanz erscheint, deren Methodik und Denkweise unfehlbar sind. Wir "glauben" der Wissenschaft. Umgekehrt glaubt die Wissenschaft aber nichts, was sich ihren Grundsätzen entzieht. Das ist auch gut so! Aber es bringt eben auch den Nachteil, dass sie allzu leicht dazu verführt, große Zusammenhänge nicht mehr zu sehen. Alles wird immer weiter zerteilt und es gibt immer mehr Spezialisten. Die Generalisten aber verschwinden zusehends. Echte Heiler gibt es nicht mehr - dafür aber jede Menge Fachidioten, die das Wesen ihrer Patienten auf die bloße Summe ihrer Symptome runterkürzen. Ein Patient ist kein Patient, sondern ein "Fall", eine Karteikarte mit Versichertennummer. Kommt ein neuer "Fall" in die Praxis, wird zu oft das Standard-Programm runtergenudelt, ohne das jemals eine ausführliche Anamnese gemacht wurde.
Wen wundert es da, wenn der HNO-Arzt nix findet, wenn er nur auf sein Fachgebiet "Ohr" glotzt, wenn er einen Tinnitus-Patienten vor sich hat? Und wen wundert es, wenn ein Neurologe ein komplexes Beschwerdebild vorschnell als "somatoforme Störung" abtut, sobald er merkt, dass er unfähig für eine Diagnose ist? So nehmen viele Ärzte-Odysseen ihren Anfang. Ganz einfach deshalb, weil zu viele Ärzte zu beschränkt vorgehen, schlampige Anamnesen machen bzw. die Patienten erst gar nicht ausreden lassen, und zu oft einen Schnellschuss Richtung "somatoforme Störung" machen, ohne sich selbst mit somatoformen Störungen auszukennen.
Hier fehlt es offensichtlich an der richtigen Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten und vor allem an einem breiter gefächerten Wissen. Mal ehrlich: Was trennt den Laien von einem Mediziner? Nur ein Uni-Studium, dass sie befähigt, Körperteile und -vorgänge mit lateinischen Namen zu benennen (damit Patienten ja nicht verstehen, was im Bericht steht...)! Das waren mal junge Studenten, die genau den gleichen Mist durchlaufen haben wie z.B. irgendwelche BWL-Studenten, die heute in Banken sitzen. Und sie haben in ihrer Studentenzeit auch die gleichen Saufparties gefeiert...
Das sind also auch alles nur Menschen wie du und ich, mit eben den gleichen Fehlbarkeiten und Schwächen. Leider maßen sich viele der Herren Doktoren immer noch an, mit Patienten nach Belieben verfahren zu können. Sie betrachten ihren Doktor-Titel als eine Art Lizenz dafür, über den Patienten beliebig zu verfügen. Und sie sind sehr leicht in ihrer Eitelkeit gekränkt, wenn ein Patient neugierig ist, zur Sicherheit noch einen zweiten Arzt aufsucht oder Therapievorschläge anzweifelt. Doktorchen lässt sich eben nicht gern reinreden. Komisch nur, dass ich von 3 verschiedenen Ärzten 3 verschiedene Diagnosen bekomme - mit ein und derselben Krankheitsschilderung. Woran liegt das? Tja, weil die Ärzte eben auch nur ihren vorgefertigten Neigungen nachgehen. Viele haben eine Art Spezialität. Geht man z.B. zu einem Neurologen, der sich irgendwie auf Kreislaufprobleme eingeschossen hat, so wird dieser eine Neigung zeigen, verstärkt Kreislaufprobleme zu diagnostizieren - auch wenn dort gar keine Ursache liegt. Bei einem Neurochirurgen, der sich gut mit Halswirbelsäulen-Problemen auskennt, wird man wiederum vielleicht eher eine Diagnose bekommen, die sich auf die Halswirbelsäule bezieht, usw. usw.
Am Ende ist man der dumme Patient, der von Arzt zu Arzt rennt und immer verwirrter wird. Denn bei den Ärzten und den Fachrichtungen untereinander fehlt es offensichtlich einfach an fachübergreifendem Austausch - und vor allem an menschlicher Kompetenz, wenn es um die richtige Betreuung der Patienten geht. So steht man dann wieder alleine da und muss selbst ausknobeln, was eigentlich Aufgabe der Ärzte wäre. Dafür werden sie eigentlich bezahlt - raus kommt aber zu oft nix, da der Eid des Hippokrates dem modernen Mediziner kaum noch etwas bedeutet. Im Vordergrund stehen die Kassenabrechnung, Karrieregeilheit oder schlicht Faulheit und Bequemlichkeit. Wer kennt sie nicht, die Ärzte, die seit Jahren in ihrer mit Kunstbildern vollgehängten Praxis im Ledersessel sitzen und immer den gleichen Mist verschreiben, weil ihnen nix besseres einfällt? Welcher Arzt will seinen Patienten schon ernsthaft helfen? Ich kenne von über 20 Ärzten, die ich bisher kennenlernen durfte, gerade mal einen einzigen! Und das ist nicht nur ineffektiv, sondern auch unnötige Geldverschwendung seitens der Kosten für die Krankenkassen. Und dann gehen die Herren Ärzte auch noch demonstrieren, weil ihnen nun angeblich die Mittel fehlen, um den Patienten optimale Leistungen zu bieten. Fehlanzeige! Man könnte die Patienten sogar mit noch weniger Budget weitaus effektiver behandeln, wenn man all die eingefahrenen Diagnose- und Behandlungsmethoden überdenken würde, die im Grunde genommen immer noch dem gleichen Schema wie vor 20 Jahren folgen. Nach wie vor werden Patienten untersucht, als seien sie eine Tür bei ein Schanier quietscht. Und nach wie vor werden sie auch so behandelt: Entweder operiert man das Schanier oder man schmiert es (die Pharmaindustrie freut sich). Wenn das Schanier aber quietscht, weil die Tür verzogen ist, so wird das in aller Regel übersehen.
Die Schwemme der Heilpraktiker reibt sich natürlich die Hände. Sie fangen all jene Patienten auf, die mit der Schulmedizin nicht weiterkommen - und ziehen ihnen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil das Geld für überzogene Heilungsaussichten bzw. teilweise dubiose Behandlungsansätze (z.B. Atlasprofilax) aus der Tasche. Patienten, die im Stich gelassen werden, klammern sich eben verständlicherweise an jeden Strohhalm, um wieder gesund zu werden.
Viel wichtiger aber wäre ein Umdenken in der Schulmedizin. Patienten müssten besser betreut werden. Alle Mediziner sollten vor Zulassung zum Studium einen Test durchlaufen müssen, der auch ihre Sozialkompetenz auf eine Eignung im Umgang mit Menschen abklopft. Ferner sollten Medizinstudenten gezwungen sein, im Verlauf ihres Studiums auch im menschlichen bzw. psychologischen Umgang mit Patienten geschult zu werden.
Hausärzte sollten so etwas wie Manager sein und nach Möglichkeit zwischen den Spezialisten vermitteln. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Spezialisten sich in schwierigen Fällen sogar direkt austauschen würden. So etwas ist aber äußerst selten. Und ein privates Ärzteteam können sich zudem auch nur Superreiche leisten. Wer arm ist, wird ohnehin vergessen.