Vulvodynie / Vulvare Vestibulitis (Schmerzen am Scheideneingang)
Hallo zusammen,
ich war hier erstmals vor 12 Jahren mehr aktiv und habe unter anderem durch dieses Forum gelernt, dass es auch andere Frauen gibt, die Schmerzen am Scheideneingang haben. Das hat mich damals ermutigt von Ärzten zu fordern, mich ernst zu nehmen.
Ich hatte seit Beginn der Pubertät Probleme mit Pilzinfektionen, phasenweise "chronisch", es wurde viel lokal behandelt, was sicher Teil des Problems war. Später dann die ganze Batterie an Darm-Sanierung, Anti-Pilz-Diät, Nystatin-Impfung. Seit Jahren werden keine Infektionen mehr bei mir festgestellt und ich habe gelernt, ein gelegentliches Jucken zu ignorieren. Ich habe seit dem ersten GV mit 15 mehr oder weniger Beschwerden/Schmerzen dabei, der beste Zustand ist, wenn es nur anschließend brennt. Es gibt Phasen, wo es sogar ohne konkrete Reizung brennt/schmerzt. Bei mir ist außerhalb/unterhalb des Hymenalsaums/Jungfernhäutchenrest ein roter Bereich zu erkennen, genau da tut es weh. Dennoch habe ich oft gesagt bekommen, "man sähe nichts", es sei alles "unauffällig".
In all den Jahren habe ich ne Menge ausprobiert und war sogar bei Dr. Mendling, der angeblichen Koryphäe auf dem Gebiet und fand, dass er ein eingebildeter, unsympatischer Typ ist, der mir auch nichts neues erzählen konnte. Ansonsten wurde hormonell alles abgeklärt, ich habe mehrere Jahre die Pille abgesetzt ohne merkliche Besserung, es wurde eine Biopsie gemacht, die ergab, dass die Zellen dauerhaft gereizt/entzündet sind, ohne dass eine Infektion oder ein anderes Krankheitsbild vorliegt. Ich habe mit allem möglichen gecremt (Bepanthene, Deumavan, Multigyn, Vagisan, Östrogen, Cortison, Kokosöl...). Cortison brachte sogar deutliche Besserung, aber es ist keine Dauerlösung, Kokosöl ist meine Lieblingsoption für einfach etwas Fett. Vieles davon bringt ein bisschen was...
Eine Option von der ich immer nur gelesen habe, ist eine OP, um das schmerzende Gewebe zu entfernen. Das haben all die Jahre Ärzte immer als allerletzte Notlösung abgetan, oder ganz davon abgeraten und nur wieder vorgeschlagen Bepanthene zu verwenden...
Dann bin ich mal wieder umgezogen und war bei einer neuen Frauenärztin, die diesen roten Bereich auch sieht, und mich noch zu einer Kollegin überwiesen hat, die mit sowas mehr Erfahrung hat.
Jetzt versuche ich einen neuen Behandlungsansatz, den ich noch nicht kannte. Die Stelle soll alle 3 Wochen mit Policresulen (Albothyl) betupft werden, damit das gereizte Gewebe denaturiert wird und sich neues bildet. Sie schlägt vor, das für 1-2 Jahre zu machen. Dazu Östrogensalbe. Wenn es keine Besserung bringt, würde sie den Bereich lasern. Für mich mit nicht medizinischem, aber naturwissenschaftlichen Hintergrund macht das Sinn, und der Wikipedia Artikel dazu ist auch ganz informativ https://de.wikipedia.org/wiki/Policresulen
Ich habe noch keine Langzeiterfolge zu berichten, aber vielleicht ist das eine neue Idee, für betroffene, die ihren Arzt mal darauf ansprechen könnten.
Für Leute aus NRW empfehle ich auch gerne die Ärztin per PN weiter.