Postvirale Erschöpfung
Hallo, meine Lieben,
ich schreibe hier einmal, weil mich eure Meinung interessiert und vielleicht der ein oder andere eine Idee hat, was zur Verbesserung meines Leidens beitragen kann:
Ich war von August bis Dezember an der US-Ostküste und ab Januar in Los Angeles.
Es fing Anfang (in LA) des Jahres mit einem heftigen Infekt an (40 Grad Fieber und starke(!) Halsschmerzen). Ich dachte zuerst an eine Grippe und blieb ne Woche im Bett. Leider wurde mein zustand ganz und gar nicht besser, Fieber ging nach zwei Tagen weg, aber die Halsschmerzen blieben. Die US Ärzte haben auf Streptokokken behandelt mit Antibiotikum, aber der Abstrich war negativ. Ebenfalls ausgeschlossen wurde Pfeiffersches Drüsenfieber. Neben den Schmerzen hatte ich eine unfassbare Müdigkeit
Ich bin nach sechs Wochen vorzeitig nach Deutschland zurückgekehrt, weil ich immer noch so schwach und krank war. Habe Vicodin gegen die Schmerzen bekommen und ansonsten nur geschlafen. Lymphknoten fingen an zu schwellen, aber schwollen nach einer Woche wieder ab.
Meine Ärztin hier hat wieder auf Pfeiffer getippt und die Diagnose im Blutbild bestätigt gesehen. Zusätzlich hat sie mir Vitamine verschrieben, die aber keine Verbesserung brachten.
Meine Erschöpfung wurde immer schlimmer, ich konnte nicht mehr aufstehen, Duschen war so schlimm, dass ich danach wieder schlafen musste.
Dann war ich bei einem anderen Arzt (ich studiere woanders), der die Pfeiferdiagnose revidierte und mir vor allem meine Erschöpfung nicht glaubt, weil ich gute Blutwerte habe. Er schloss noch Autoimmunerkrankungen sowie Borreliose aus.
Ich warte noch auf den Cortisolwert, um Auskunft über die Funktion der Nebenniere zu bekommen.
Nebend er unfassbaren Erschöpfung und Müdigkeit habe ich massive Zyklusprobleme (3 Monate überfällig, kürzlich erst menstruiert), meine Haare fallen aus und sind teilweise urplötzlich grau geworden, meine Haut ist trocken (ist sie sonst nie) und manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Oberschenkel brennen.
Ich bekomme Eisenpräparate, aber die bringen auch nichts. Mein Arzt meinte, ich solle nen Psychologen aufsuchen, weil ich körperlich topfit sei. Dieser vermutete, dass ich mich aus dem Leben schlafen möchte – was ich für absurd halte, denn ich möchte nicht schlafen, sondern wieder Kraft haben um Sachen zu machen. Immerhin bin ich geistig fit, Lesen und Konzentrieren geht einigermaßen, aber jegliche körperliche Anstrenung stellt mich vor einen riesen Berg.
Eine Heilpraktikerin, bei der ich war, meinte, ich müsse Geduld haben und bis Herbst mit starken Einschränkungen rechnen.
Ich kann nicht studieren zur Zeit, empfinde es als Herausforderung Einkäufe zu erledigen und muss mich dauernd vor irgendwelchen Leuten – auch "Freunden"- rechtfertigen, dass ich doch ganz normal aussehe und einfach mal mehr Sport machen müsste – was defintiv nicht geht.
Fazit: Es weiß keiner, was für einen viralen Infekt ich hatte und die Schulmedizin ist ratlos gegenüber dieser postviralen Erschöpfung.
Habe nächste Woche einen Termin zur TCM.
Geht es jemandem von euch ähnlich? Würde mich sehr über einen Austausch freuen.
Kollektiv erst einmal gute Besserung