Fortschreitende neurologische Symptome - keine Ansprechpartner mehr
Hallo zusammen,
seit März 2018 plagen mich div. neurologische Symptome, es besteht seit etwa Mai 2018 die Verdachtsdiagnose bzw. die Diagnose "mögliche entzündliche ZNS-Erkrankung" (MS), da ich eine Läsion im Kopf in den typischen Bereichen habe und auch div. Nervenleitgeschwindigkeiten und die Symptomatik dazu passen könnten, allerdings sind auch Symptome dabei, die nicht wirklich dazu passen.
Wer Interesse an der ganzen langen Geschichte hat, kann gerne in meinen alten Beiträgen nachlesen.
Da in der Zwischenzeit (glücklicherweise) nie eine feste Diagnose gestellt werden konnte und ich massive psychische Probleme durch die ganze Geschichte entwickelt habe, stehen bei mir nun ebenfalls die Diagnosen hypochondrische Störung, somatoforme Störung sowie mittelschwere Depression im Raum, was wohl alles auch zumindest in Teilen zutrifft.
Bevor jetzt wieder jemand um die Ecke kommt und nach psychologischer Hilfe schreit bzw. den Moralapostel spielt: Ich bin bereits seit längerem in einer Psychotherapie, nehme auch seit nunmehr fast 2 Monaten auch wieder ein Medikament (Opipramol) und merke, dass die körperlichen Symptome völlig autark von den psychischen auftreten bzw. sich verschlimmern.
Zu meiner momentanen Situation:
Letztes Jahr so etwa im Oktober bemerkte ich erstmals, dass meine Waden sehr leicht zu krampfen beginnen, werden sie belastet. Anfangs schenkte ich dem nicht allzu viel Aufmerksamkeit, allerdings wurde es immer penetranter, ich konnte meine Beine nicht mehr ohne Krämpfe durchstrecken, genau so wenig meine Füße und Zehen, da diese dann verkrampfen und in der Stellung, in der ich sie strecke, verkrampft hängen bleiben.
Das war in der Zwischenzeit subjektiv wieder etwas besser, seit Anfang Januar bin ich wieder auf der Arbeit und ab da wurde es wieder massiv schlechter.
Ich stehe fast den ganzen Tag auf Arbeit, die Faszikulationen (Muskelzuckungen), die ich ebenfalls schon seit Mai 2018 etwa habe, haben in den Füßen und Waden wieder extrem zugenommen, die leicht auslösbaren Krämpfe ebenfallls, die Schwäche im linken Bein bzw. der gesamten linken Körperhälfte wurde evtl. nicht schlimmer aber ist noch immer sehr präsent, vor allem in Kombination mit den oben genannten, neuen Symptomen.
Von etwa Ende Oktober an habe ich dann wieder ziemlich stark abgenommen. Anfangs hoffte ich, vielleicht kämen diese Krämpfe und Schwächegefühle, die neu aufgetreten sind, von irgendeinem Mangel oder ähnlichem. Inzwischen esse ich aber schon mehrere Wochen wieder völlig normal, aber es ändert sich nichts. Zudem begannen die Symptome in einer Phase, in der ich noch sehr gut genährt war.
Ich merke es schon morgens nach dem Aufwachen im Bett, wenn ich mich strecke, meine Füße und Waden krampfen, alles fühlt sich massiv verspannt an und es zuckt nach nur der kleinsten Bewegung.
Ebenso habe ich immer öfter das Gefühl, meine Sprache wäre verwaschen oder ich bleibe beim schnellen Sprechen "hängen", außerdem habe ich manchmal auch spürbare Zuckungen auf der Zunge.
Jetzt stecke ich leider in der Situation, dass ich Angst habe, niemand hört mir mehr zu. Mein Neurologe hat mir vor über einem Jahr die hypochondrische Störung diagnostiziert, ohne mich körperlich in Bezug auf die Symptome auch nur ansatzweise zu untersuchen. Dass ein großer Teil meines Beschwerdebilds psychischen Ursprungs ist, leugne ich nicht, deshalb bin ich ja auch in Therapie.
Allerdings hört mein Körper nicht auf verrückt zu spielen, es kommt ständig neues dazu bzw. verschlimmert sich.
Bevor jetzt wieder jemand kommt mit "Du willst ja unbedingt eine schlimme Diagnose...":
Nein, das ist das letzte was ich will.
Ich habe halt eben noch einen kleinen Rest Hoffnung, dass es vielleicht etwas harmloseres ist, oder etwas, das man erfolgreich behandeln kann. Auch wenn diese Hoffnung ehrlich gesagt verschwindend gering ist.
Außerdem plagt mich seit nunmehr fast 3 Jahren diese Ungewissheit, ich werde bald 25, habe die letzten 3 Jahre meines Lebens fast ausschließlich damit verbracht, nach der Ursache für meine Leiden zu suchen, habe bereits etliche Untersuchungen sowie ebenfalls einen Klinikaufenthalt in der Psychiatrie (Psychotherapiestation) hinter mir und gefühlt alle Psychopharmaka durch, die es auf dieser Welt gibt.
Ich habe am 05.02. einen Termin bei meinem Neurologen zum Besprechen der aktuellsten MRT-Bilder vom November. Dabei werde ich all dies natürlich ansprechen, aber ich kann wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass er mich diesbezüglich leider nicht sehr ernst nehmen wird, und wenn das passiert, bin ich mal wieder an einem Punkt, an dem ich absolut nicht mehr weiter weiß, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit mich überkommt und ich zusammenbreche.
Falls dies passiert, werde ich wieder zu meiner Hausärztin gehen, die mich von Anfang an bei all dem sehr gut begleitet und unterstützt hat, doch auch sie kann nur das tun, was in ihrer Macht steht.
Einen neuen Neurologen zu konsultieren würde bedeuten, eine Wartezeit von min. 3 bis 4 Monaten, eher länger, in Kauf nehmen zu müssen, was für mich 3 bis 4 Monate die Hölle auf Erden bedeutet.
Deswegen wollte ich mich nochmal hier umhören, vielleicht liest ja jemand mit, der noch Rat weiß, wohin oder zu wem ich könnte oder was ich machen könnte. Ich bin inzwischen schon am Überlegen, eine Privatsprechstunde in der Uniklinik hier abzumachen, nur damit mir jemand mal richtig zuhört. Da bezahle ich dann auch den Herrn Professor oder sonst wen aus meiner eigenen Tasche, so verzweifelt bin ich jetzt schon.
Falls jemand noch irgendwas weiß, oder auf irgendwas kommt, auf das ich bisher noch nicht gekommen bin, wäre ich sehr dankbar, wenn er das evtl. hier mit mir teilt.
Sorry für den langen Text, aber man kennt mich
Viele Grüße,
Lukas