Hausarzt um Krankenhauseinweisung bitten?
Hallo zusammen.
Ich möchte Euch hier einmal von meiner inzwischen schon recht langen Leidensgeschichte erzählen und habe im Anschluss noch eine Frage.
Zunächst zu mir, bin 22 Jahre alt und männlich, beruflich in der Metallindustrie tätig. Im März diesen Jahres fing das ganze Dilemma an, wegen dem ich nunmehr am Verzweifeln bin.
Anfangs hatte ich ein Engegefühl im Brustbereich, manchmal auch stechende/ziehende Schmerzen in der Brust (meist in der Herzgegend), die manchmal auch entlang der Rippen und in den Rücken ausstrahlten. Zeitgleich hatte ich oft das Gefühl, mein linker Arm fühlt sich schwer an, manchmal kribbelte es auch und die linke Schulter sei etwas "hochgezogen". Ich hatte auch oft fast undefinierbare Gefühle, ähnlich wie ein Jucken oder ein Fremdkörpergefühl im Bereich des Brustbeins. Dann machte ich mir starke Gedanken über evtl. Herzleiden, die mich nicht mehr los ließen und ich somit beim Internisten bzw. Kardiologen dahingehend untersucht und für herzgesund befunden wurde.
Allerdings hörten die Symptome nicht auf, bzw. verlagerten sich. Jetzt (Ende März/Anfang April) hatte ich über den Tag verteilt immer wieder kurze, aber manchmal schon recht starke Nervenschmerz-Attacken. Das war dann immer ein pulsierender, stechender Schmerz der nach max. 30 Sekunden wieder weg war. Meistens in den Armen, Händen und Fingern, aber auch am Schlüsselbein, Unterkiefer, Hinterkopf, Nacken, Hals und manchmal auch in den Beinen. Zu dieser Zeit bemerkte ich auch Muskelzuckungen, beispielsweise am Augenlid oder der Schulter, denen ich damals allerdings noch keine große Aufmerksamkeit zukommen ließ.
Ungefähr auch in der Zeit bemerkte ich, dass auf dem linken Auge meine Sehkraft bzw. die Sehschärfe, hauptsächlich bei kleiner Schrift in der Ferne, nachgelassen hatte. So kam ich irgendwie über eine Sehnerventzündung auf MS, und bekam Panik davor. Zwar hatte ich nicht die typischen Symptome wie Schleiersehen oder Augenschmerzen, aber ich gab nicht nach und so gab mir meine Hausärztin eine Überweisung zum Schädel-MRT.
Der Befund des MRT zeigte eine feinste periventrikuläre Ausziehung, welche von der Lage her zu MS-Läsionen passt. Diese ist aber noch nicht beweisend für eine entzündliche ZNS-Erkrankung, da es mehrere Entzündungsherde braucht usw. Dennoch wurde eine Lumbalpunktion durchgeführt, deren Ergebnis unauffällig war, bis auf eine leichte Schrankenfunktionsstörung wegen leicht erhöhtem Eiweiß im Liquor (was auch nicht normal ist, laut Neurologe aber nicht spezifisch für irgendwas). Sprich keine oligoklonalen Banden, welche bei MS typisch wären, und eine normale Zellzahl.
Etwa gegen Mitte April hatte ich dann Probleme mit meinen Füßen, die mir auf der Arbeit oft schmerzten, was wohl vom langen Stehen kam (Ich stehe 60-70% meiner Arbeitszeit). Das war eine Art Druckschmerz, als wären die Füße angeschwollen, was sie aber äußerlich nicht zu sein schienen.
Zu der Zeit, in der ich den Liquorbefund bekam (Anfang Mai) hörte das dann auf, dafür machten die Beine Probleme. Ich hatte oft das Gefühl von Muskelkater bzw. Verspannungen in den Oberschenkeln, hauptsächlich hinten am Beinbeuger. Zudem bekam ich links am Kniegelenk so ein komisches Spannungs- bzw. Engegefühl, welches unter der Kniescheibe saß.
Schließlich ließ auch dieses Gefühl langsam nach, allerdings bemerkte ich jetzt (Mitte-Ende Mai) Muskelzuckungen, hauptsächlich an den Waden und Oberschenkeln, aber gelegentlich auch an anderen Körperstellen wie Bizeps, Trizeps, Unterarmen, Schultern, Bauch. Diese Zuckungen kommen immer in "Schüben" über den Tag verteilt, mal zuckt es ein paar Minuten, dann ist für die nächste Stunde wieder Ruhe, nachts meine ich keine zu haben, bzw. sind morgens beim Aufwachen nur sehr wenige bis gar keine zu vernehmen.
Zudem habe ich bis heute immer mehr das Gefühl, dass was mit meinen Beinen nicht stimmte. Die Zuckungen sind nach wie vor da. Jedenfalls das linke Bein fühlt sich manchmal schwer an bzw. nicht so schnell wie das rechte, und dieses Verspannungsgefühl hinten in den Oberschenkeln ist nach wie vor da, manchmal einseitig stärker, mal gleichmäßig. Es fühlt sich so an, als müsste das linke Bein sich mehr anstrengen, schon beim normalen Gehen oder Treppensteigen. Zudem habe ich das Gefühl, schon nach leichter Belastung Muskelkater im Beinbeuger und den Gesäßmuskeln zu haben. Dort und in den Waden sind die Zuckungen auch am intensivsten. Reicht von kleinen Faszikulationen bis hin zu Zuckungen größerer Muskelbündel oder eines ganzen Muskels.
Außerdem kann ich berichten, dass meine Nackenmuskulatur extrem verspannt ist und wohl auch mein Rücken, wenn ich den Kopf nach vorne beuge, spüre ich die Anspannung entlang der Wirbelsäule, lege ich ihn in den Nacken, die Anspannung vorn am Hals und Schmerzen im Genick. Zudem habe ich nach Belastung Schmerzen in den Schultern und manchmal, meistens frühmorgens, bei bestimmten Kopfbewegungen einen sehr starken, einschießenden Schmerz im Bereich der Halswirbelsäule.