Rückenprobleme oder doch Herz? Seit einem Jahr immer Anfälle
Hallo und guten Tag!
Ich versuche es kurz zu machen. 35 Jahre alt, 73kg, Raucher, männlich, krank, Ursache noch unbekannt.
01 bis 02 2005 - mehrfach herzinfarktähnliche Anfälle und zusätzlich spontane Entzündungen und deren ebenso spontane Heilung - vermutete Ursache: BWS-Syndrom und geschwächtes Immunsystem. Ruhepuls bei 90-120, KKH und Kardiologe machen 2x einfaches Ultraschall, BelastungsEKG (175W 170/60 160Puls), DauerEKG (Durchschnitt 70, Maximum 168 (handschriftlich auf 100 geändert), Minimum 49, ST-Niveau -4,28 bis +4,84, VEA: 51VE, Maximum 13 pro Stunde, 46 isolierte, 3 Couplet, SEA: 158 isolierte, 31 SV-Tachykardien, eine paroxysmale SV-Tachykardie)
Subjektiv ging es mir während des DauerEKG´s nicht gut, aber ich spürte auch keinen Anfall
03 bis 07 2005
Orthopäde mobibilisiert 2-3 wöchentlich die Wirbelsäule. Ruhepuls geht langsam runter auf 75-90, Anfälle werden seltener, Rücken tip top in Ordnung, aber verschiedene neurologische Symptome bleiben, auch Müdigkeit, Gedächtnisverlust, daher weitere Untersuchungen u.a. Borreliose - positive Neuroborreliose Stadium 2-3 gefunden
07 bis 12 2005 Ruhepuls geht runter bis auf 65 bis 75, Borreliose mit Antibiotika 6 Monate lang behandelt und geheilt, Anfälle kommen wieder, weiterhin etwa alle 3-6 Wochen - MRT Schädel mit Kontrastmittel neg, 3xThoraxröntgen neg, MRT Wirbelsäule ohne Kontrastmittel neg, Neurologe neg, Szintigraphie mit 500MBg TC 99m Diphosphonat neg, AbdomenSono neg, SchilddrüsenSono neg, alle Laborwerte normal außer Thrombo und Leuko (bin Splenektomiert), Magenspiegelung neg, BelastungsEKG+DauerEKG neg, kompletter Rechtsschenkelblock entdeckt, umfangreiche Blutlabors, auffällig nur die niedrigen CD56-Werte um die 80, stiegen aber im Laufe der Antibiotikabehandlung
22.12.05 erneuter Anfall ohne Antibiotika, EKG (Sinustachykardie, Rechtsschenkelblock besteht weiterhin)
Genauere Untersuchung der TU München: Diagnose Psoriasis (minimalst)
Genauere Untersuchung Zahnarzt: Diagnose zwei Zysten im Oberkiefer
Genauere Untersuchung Tropenmedizinischs Institut München - Parasiten usw. alles negativ
10.01.06 erneuter Anfall MIT Antibiotika, danach Antibiotika abgesetzt
Rücksprache mit Trop.Med. Institut: Ein Anfall? Haben Sie das öfter? Alle 3-6 Wochen? Beschreiben sie mal...
"Ein Ruck, ein Zucken auf Brustwarzenhöhe geht durch den Körper, dann, als würde bei mir kurz die Pausetaste gedrückt werden. Dann eine starker Hitzeschub, für Tachykardie 130-150, Kurzatmigkeit, Hitzewallungungen, Kaltschweißigkeit, Zittern, Übelkeit, starken! Wasserdurst und Salzhunger, Blässe, spontaner Harndrang, spontaner Stuhldrang, Konzentrations- und Denkschwierigkeiten, Tunnelblick. Das hält etwa 1-2 Stunden an und vermindert sich. Nach 2 Stunden fällt der Puls wieder unter 100, nach 6-8 Stunden wieder normal. Blutdruck ist im Anfall nur leicht erhöht (Max bei 150/100, sonst 120/80 bis 100 zu 60, keine Kopfschmerzen.
Dies passiert immer wieder unvorbereitet bei einer leichten Rumpfdrehung mit einer Armbewegung oder beim Vornüberbeugen bzw. Rundrücken. Nicht im Zusammenhang mit der durchgeführten Tätigkeit zu sehen, da es bevorzugt (nicht ausschließlich) in entspannten Zeiträumen passiert, z.B. Einkaufen, Rasenmähen, Autofahren, Fernbedienung greifen, am Computer tippen. In den Tagen darauf habe ich immer starke Rückenschmerzen auf Schulterblatthöhe und ein kribbelndes, eingeschlafenes Gefühl am Sympathikus."
"Anschließend nach dem Anfall Polyurie und Blässe?"
"Ja."
"Fieber?"
"Nein - Temperatur erhöhte sich von 35,8 auf 37,8 in zwei Stunden und geht in zwei Stunden wieder auf 35,8 zurück."
"Dann lassen sie sich mal auf Phäochromozytom bzw. Karzinoidsyndrom untersuchen..."
Tja, jetzt warte ich mit der Urinflasche im Schrank auf den nächsten Anfall für eine 24h-Urin-Sammlung und deren Untersuchung.
ABER: Internist, Endokrinologe und Psychiater (ebenfalls Internist) sagen: "Keine Depression, keine Panikattacke, nur leichte erhöhte Stresshormone (in den Phasen zwischen den Anfällen). MRT´s negativ. Wesentliche Merkmale wie Kopfschmerzen und Hypertonie fehlen.
Zur "Sicherheit" soll ich 2,5mg Bisoprolol nehmen, falls die Tachykardie nach 2 Stunden noch bestehen sollte (war bisher nie der Fall).
Wesentliches Merkmal aller Anfälle:
Es geht eine leichte Körper-/Rückenbewegung voraus und nach den Anfällen habe ich teilweise tagelang Rückenschmerzen um den Sympathikus herum. Mein Herz spüre ich zwischen den Anfällen nur selten und wenn, dann fühlt es sich wie extrem starkes (aber nicht schnelles) Pochen an oder aber es fühlt sich wie eine "Vorstufe" des Anfalls an, aber der Anfall bleibt aus (als würde sich hinter dem Brustbein oder in der linken Brust etwas bewegen. Was ist das?
Eigener Gedanke war: Entweder wird der Sympathikus direkt im Rücken durch "ETWAS?" schlagartig aktiviert oder ein Nerv zur Niere oder dem Herz...
Auf der Suche finde ich dann dieses Forum und die Stichworte EMU, Ablation und AVRNT. Diese Stichworte sind im Krankenhaus, Kardiologen, Neurologen, Orthopäde oder wem auch immer bisher nie gefallen. Die Beschreibungen dazu kommen mir aber sehr bekannt vor.
Bin ich hier richtig?
Was haltet ihr davon?
Wie kann man eine externe Auslösung (Sympathikus, Nervenreizung usw) der Tachykardie von einer Herzbedingten Tachykardie unterscheiden?
Über eine schnelle Meinung würde ich mich recht freuen. Ich suche jetzt seit einem ganzen Jahr nach der Ursache der ursprünglichen Krankheit. Bitte helft mir. Jeder Tip ist hilfreich.
Danke
Alex