Angst, Depression, Zwangsstörung, Panikstörung, was noch?
Hallo, ich bin 19, männlich und muss in diesem Moment einfach mal ein paar Sätze los werden. In Kurzform: Mit 14 wurde ne Zwangsstörung aufgrund von Mobbing (Stievvater & Schule) diagnostiziert mit zugrundeliegender Verlustangst (welche mich seitdem auch parallel begleitet), pro Tag habe ich mich bis zu 2-3 Stunden mit meinen Zwängen beschäftig(en müssen) -> Gesprächstherapie mit Antidepressiva. Ergebnis war das ich mit 16 in eine schwere Depression verfiel mit Suizidgedanken und allem drum und dran verfiel. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und vergaß so einiges aus dieser Zeit. Als ich mit 17 die Antidepressiva absetze blieben die Zwänge auf einem angenehmen Niveau (10-20min pro Tag, in Bestzeiten nur 5min) und die Depression verschwand. Mittlerweile fand ich auch Freunde und mein Leben war schön. Seitdem laufen die Zwänge nebenbei und je nachdem wie gut es mir psychisch geht so sehr sind sie ausgeprägt (5-50min pro Tag). Ich musste während ich die Antidepressiva nahm in die Hauptschule wechseln (vom Gymnasium) und kam dort mehr schlecht als recht durch. Ich machte ein Extrajahr in welchem ich wieder gute Noten schrieb und kam auf eine Schule mit dem Gebiet das mich interessiert(e) (Informatik). Ich fand mich gut ein und lernte eine Menge jedoch war die Schule um einiges härter als ich dachte (Durchfallquote rund 50%). Unter größter Anstrengung schaffte ich das erste Jahr und dachte ich würde es schon schaffen wenn ich mich anstrenge. Im zweiten Jahr lernte ich noch mehr und mir wurde der Druck zu groß und im Winter bekam ich eine Gastritis und 3 Monate darauf eine Gürtelrose. Das war voriges Jahr und seitdem habe ich immer wieder Schiss das ich irgendetwas habe. Meine Muttermale haben sich vermehrt -> Hautarzt -> Alles in Ordnung. Ständig zwickt und sticht es irgendwo und teilweise habe ich das Gefühl das ich nicht genug Luft in die Lungen bekomme. Im Mai diesen Jahres wurde mir alles zuviel und während dem Lernen bin ich vollkommen durchgedreht und hatte eine Art Nervenzusammenbruch. Ziemlich zur gleichen Zeit habe ich immer öfter mehr getrunken weil ich einfach ein bisschen Auszeit brauchte. Im Sommer hatte ich Angst HIV zu haben und lies mich darauf checken – Die Woche wo ich auf die Ergebnisse warten musste hatte ich jeden Abend Panikattacken (was ich damals ja nicht wusste, ich war einfach am Ende). Im neuen Jahr bekam ich in der Schule garnichts mehr auf die Reihe – mein Gehirn war blockiert. Ich saß vor den Heften aber ich bekam nichts rein. Ich bekam regelmäßiger Panikattacken und spontan ohne Grund. Ab diesem Zeitpunkt begab ich mich wieder in psychologische Behandlung. Da mir die Schule zuviel wurde habe ich sie vorübergehend pausiert. Seitdem befinde ich mich in teilstationärer Behandlung in einer Psychiatrie – nun seit ung. 3 Wochen.
Das meiste davon passierte in den letzten 10 Wochen und ich komme damit einfach nicht klar momentan. Die teilstationäre Behandlung hilft mir nur bedingt und die Sympthome werden momentan auch nicht besser. Im Gegenteil ich sitze hier und mich drückt es hier und da sodass ich jeden Tag sicher 1x Angst habe das ich irgendwas habe.
Ich denke mir oft wie schön es damals war als ich nahezu keine Zwänge hatte und psychisch halbwegs frei war. Meine ganze Jugend bis auf 1 Jahr habe ich mit meiner Psyche zu kämpfen, es gab schon Zeiten da dachte ich das wäre normal, so wäre halt das Leben. Gut das ich es dank Therapie und einer anderen Sichtweise heute besser weiß. Teilweise komme ich mir so alt vor...
Das wahre Problem ist das ich jetzt durch die Panikattacken Angst habe dieses Leiden auch noch mein Leben lang herumzuschleppen. Die Zwänge kann ich verkraften, die sind lästig aber was solls. Aber Panikattacken, unerwartet, jederzeit bekommen zu können und dann im schlimmsten Fall in Todesangst (die meisten kennen das nichtmal) zu verfallen, das ist schon eine ganz andere Geschichte. Wie schaffe ich es diese weg zu bekommen? Hat das jemand von euch geschafft, geht das überhaupt?
Ein paar aufmunternde Worte täten gut. Bitte lästert nicht über Wortwahl/Schreibstil/Grammatik/Rechtschreibung. Kritik wie: "So ist das Leben nunmal, wach auf Junge" ist hart aber akzeptiere ich genauso, ist schließlich nicht das erste Mal das ich sowas höre. Bevor ich vollkommen in Selbstmitleid verfalle poste ich das lieber, vielleicht hat ja irgendjemand von euch Verständnis für die Zeilen oder sogar eine Ahnung was ich damit ausdrücken möchte.
mfg