Verrrat und Enttäuschung und jetzt keine Freude mehr auf das Kind
Hallo!
Als ich das letzte mal hier aktiv war, war ich eine glückliche Neu-Schwangere. Mittlerweile bin ich bei 11+0 und meine Situation hat sich das um 180 Grad gedreht.
Mein Freund hat sich vor knapp 3 Wochen von mir getrennt. Wie sich rausstellte, hat er schon seit mindestens 8 Monaten etwas mit einer Arbeitskollegin am laufen und wurde sich jetzt erst "bewusst", dass er sie liebt und nicht mich. Auch hat er seine Meinung zu unserem Wunschkind komplett geändert und will nach eigener Aussage keinen Kontakt zu dem Kind, ist aber bereit Unterhalt zu bezahlen (wie "großzügig" und "edel" von ihm! *kotz*).
Darüber hinaus haben viele unserer "Freunde" gewusst, dass zwischen ihm und der Arbeitskollegin etwas längeres läuft. Nicht mal diejenigen, die eher mit mir als mit ihm befreundet sind, haben wir auch nur den kleinsten Hinweis gegeben und lieber geschwiegen, weggesehen und noch immense Freude geheuchelt als ich ihnen von den Baby- und Hochzeitplänen mit meinem Freund (jetzt natürlich Ex) berichtet habe. Natürlich können sie nichts dafür, dass mein Freund fremdgegangen ist, aber ich habe das Gefühl, dass sie mich ins offene Messer haben laufen lassen.
Darüber hinaus ist mir meine Familie momentan auch keine Stütze. Als sie von der Trennung und den Gründen erfahren haben, gab es nur einen Schuldigen: mich! Ich hätte bestimmt irgendwas gemacht womit ich das Fremdgehen verursacht habe, denn warum sollte er es sonst tun. Ich hätte mich halt mehr um ihn bemühen müssen, hätte ihn vernachlässigt und das Kind würde meine Nachlässigkeit nun ausbaden müssen. Er hätte ja bestimmt gute Gründe warum er sich nach einer anderen Frau umgesehen und mich trotz SS verlassen hat usw. Es kam sogar die "Idee", dass das Kind nach der Geburt bei meinem Ex vielleicht besser aufgehoben wäre, da er ja eine Partnerin hat!
Das ist die Meinung meiner Eltern und die haben sie mir auch mehr als einmal deutlich gemacht. Aus diesem Grund bin ich nun auf Abstand gegangen und habe den Kontakt fürs erste auf Eis gelegt. Ob es auf Dauer so sein wird weiß ich noch nicht. Ich liebe meine Eltern und verzeihe wirklich viel, aber dass sie mir in so einer Situation nochmal so einen mitgeben hat mich echt bis ins Mark getroffen. Gerade in Situationen wo es einem schlecht geht merkt man halt wie sehr man auf andere zählen kann.
Kurz gesagt: ich bin in der 12. Woche schwanger und stehe nun komplett alleine da. Ohne Mann, ohne Freunde, ohne Familie. Ich kann es noch gar nicht glauben, wie sich mein Leben in den letzten Wochen zum Negativen verändert hat - alles ist den Bach runtergegangen! Momentan bin ich 2 Wochen krankgeschrieben und verkrieche mich zu Hause - schlafen, fernsehen, essen, heulen...mehr mache ich nicht. Ich habe keine Lust mich irgendwohin zu wenden um zu "reden" oder so, denn dafür bin ich nicht der Typ, aber ich mache mir Sorgen um das Baby. Ich bzw. wir waren damals so glücklich über die SS und nun empfinde ich momentan gar keine Freude mehr auf das Kind. Ich bin sicher, dass ich das Kind nach der Geburt lieben werde - keine Frage - aber befürchte auch, dass ich mit dem Kind immer Enttäuschung, Verrat und Alleinsein assoziiere, also dass ich immer wieder wenn ich mein Kind ansehe an dies alles hier denken muss... Versteht ihr was ich meine?
Ich weiß nicht genau was ich hier jetzt genau von euch erwarte...vielleicht einfach nur ein paar aufmunternte Worte und dass man trotz solchen Erlebnissen mit seinem Kind ein tolles Team sein kann und sowohl das Kind als auch ich glücklich werden können...