Harnröhrendivertikel-OP
Hallo Leute.
Zu dem Thema findet sich ja noch nicht so viel.
Also ich leide seit gut 4 Jahren an regelmäßigen Blasenentzündungen, Schmerzen wenn die Blase voll wird (übel, wenn man auf dem Ski-Hang steht, und erst im Tal die nächste Toilette ist...), Blase entleert sich oft nicht völlig, sehr schwacher Strahl und allgemein Probleme wenn ich nicht so arg muss, Schmerzen beim Sex, besonders wenn ich nicht ganz frisch auf Toilette war oder mal etwas mehr getrunken hab. Manchmal geh ich 3 mal mit ca. 10-20 Minuten Abstand auf Toilette bevor ich endlich einschlafen kann. Die "Blasenentzündungen" sind nur das geringere Übel, passiert so alle 2 Wochen, da wache ich nachts auf und krümme und winde mich, geh auf Toilette, meistens kommt dann nur nach etwas Kampf ein kleines bisschen, dann trink ich was und leg mich wieder hin. Den Rest vom Tag ist die Blase zwar etwas empfindlicher als sonst, aber Schmerzen beim Pinkeln hatte ich noch nie (Also, nur als ich mit 11 mal eine richtige Blasenentzündung hatte, es ist echt was anderes). Manchmal verbringe ich Stunden auf der Toilette, weils einfach angenehm ist wenn die Blase immer gleich leer wird (Irgendwie peinlich...).
Urologe hat nichts gefunden (Blasenspiegelung, Harnröhrenengemessung), die teure Impfung gegen Blasenentzündung half nicht, Hausarzt gab nur zig mal Antibiotika, es kam immer wieder. Ich bin 22, sprich mit 18 ging es los, gefühlt mein ganzes "Erwachsenenleben" hab ich schon Probleme damit. Immerhin konnte ich einfach spontan zum Hausarzt gehen und ne Krankschreibung wegen Blasenentzündung bekommen. War immer Entzündungswert da, auch an "guten" Tagen.
Dann endlich, wechselte ich durch Umzug den Frauenarzt, und der hat einfach mal im Ultraschall die Blasen- und Harnröhrengegend untersucht, fand da einen weißen Fleck, Vermutung: Zyste zwischen Harnröhre und Scheide, und schickte mich damit in die Uniklinik Tübingen zum genaueren Untersuchen. Da hab ich mich erst mal ziemlich gefreut, einen Ansatzpunkt zu haben.
In Tübingen fand man im MRT heraus, dass es ein Harnröhrendivertikel ist. Nach dem MRT wurde ich angerufen, mir wurde gesagt, ich solle beim Sekretariat anrufen und einen Termin für eine Divertikelentfernung machen, 3 Tage stationär, und ich würde 4 Wochen einen Katheter bekommen. Das wars an Info. 2 Wochen hab ich damit verbracht, die Ärztin zu versuchen zu erreichen, um mehr Infos zu bekommen. Und mir durch Googles Horrorgeschichten Angst einjagen zu lassen, wie das halt so ist. Ich wusste ja nichtmal, ob der Katheter durch die Harnröhre oder durch den Bauchraum gehen sollte. Hab mich völlig hilflos gefühlt. Außerdem ist Tübingen super weit weg (2h ca.) und ich wusste nicht ob mich jemand abholen kann, bzw. ob ich überhaupt so lange im Auto sitzen kann nach der Entlassung.
Aus dem Arztbrief erfuhr ich dann, dass der Katheter "subpubisch", also durch die Bauchdecke, gelegt werden soll, das macht mir irgendwie etwas Angst, da ein Loch und ein Schlauch... Aber die wollen scheinbar durch die Harnröhre operieren, und die Scheidenwand möglichst intakt lassen, obwohl da nur ca. 1mm Abstand ist zwischen Divertikel und Scheidenwand. Bei dem Gedanken an einen Katheter, und das auch noch verbunden mit einem Loch durch meinen Unterbauch, wollte ich das Ganze erst mal lieber absagen und sein lassen.
Dann hab ich einfach mal einen Termin bei einem Krankenhaus in Heidelberg (also ganz in der Nähe) gemacht, wenige Tage später wurde mir dort ganz genau erklärt und sogar aufgemalt, was das ist und wie das operiert wird. Dort wollen sie mir auch nur für 8 Tage einen Katheter durch die Harnröhre legen. Es soll durch die Scheide operiert werden. Der Arzt hat den Arztbrief aus Tübingen gesehen, und sagte mir, es wäre nicht nötig, einen Katheter durch die Bauchdecke zu legen, da ich noch jung bin und das gut heilen sollte.
Jetzt hab ich bei beiden Kliniken einen Termin und weiß nicht so recht wofür ich mich entscheiden soll. In Tübingen scheint man damit erfahrener zu sein, sie haben ein eigenes Urogynäkologisches Fachzentrum (In Heidelberg ists nur die allgemeine Urologie), außerdem hat mich mein FA auch dorthin verwiesen.
Aber Heidelberg wäre logistisch einfacher, war mir sympathischer + viel kürzere Zeit mit Katheter + nicht durch die Bauchdecke. Aber wenn in Heidelberg dann irgendwas schiefgeht denk ich mir sicher wär ich doch lieber da hin gegangen wo man mehr Erfahrung hat.
Allgemein verwirrt mich das sehr, dass die Vorgehensweise so unterschiedlich ist.
Ich kann leider so schlecht einschätzen, wie kompliziert/selten das wirklich ist und wie groß das Risiko ist dass was schief geht.
Aber ich sollte bald einen von beiden Terminen absagen...
Wie würdet ihr entscheiden?