Schmerzen nach Kupferspirale,Nachwirkungen von Dreimonatsspritze
Hi!
Ich habe die Gestagenpille Cerazette (Wirkstoff: Desogestrel) ca 12 Jahre mit kurzen Unterbrechungen quasi durchgehend genommen.
Zum Glück habe ich sie all die Jahre mit minimalen Nebenwirkungen (1kg mehr, vermutlich Wassereinlagerungen, selten Brustschmerzen, anfangs längere leichte Schmierblutungen) vertragen. Bis zu meinem 24. Lebensjahr habe ich nur mit Kondomen verhütet, Pille und Pflaster mit Östrogen vertrage ich überhaupt nicht. Ich hatte noch nie einen regelmäßigen Zyklus. Es gab in meiner Vorpillenzeit Jahre, da hatte ich nur 3x im Jahr meine Tage. Dafür dann aber gleich mal 2 Wochen vorher PMS mit übelsten Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Dauerschwindel. Ich leide seit meinem 16. Lebensjahr unter Panikattacken und diversen anderen psychischen Problemen, die sehr negativ auf Hormonschwankungen reagieren.
Nachdem ich seit letzten Dezember an ungeklärten Verdauungsproblemen und Bauchschmerzen leide, ist die Verhütungssicherheit der Cerazette nicht mehr gegeben. Daher bin ich ebenfalls letzten Dezember auf die Dreimonatsspritze Depocon (Wirkstoff: Medroxyprogesteronacetat) umgestiegen.
Eigentlich wollte ich sie nur kurz zur Überbrückung nehmen, bis meine Verdauungsprobleme geklärt sind. Trotz aller Untersuchungen wurde aber werder eine Ursache für meine Beschwerden gefunden, noch hat sich mein Zustand verbessert. Ich habe mich also drauf eingelassen, Depocon noch 2x gespritzt zu bekommen, was insgesamt auf 9 Monate Dreimonatsspritze hinausläuft.
Schon bei der 2. Spritze habe ich gezögert, weil ich bemerkt habe, dass meine Lust auf Sex nachlässt (niicht gerade gut in einer noch recht frischen Beziehung). Nach der 2.Spritze dann war die Libido endgültig hinüber. Nichtmal mehr Lust auf Selbstbefriedigung, keine Kopfkino, garnichts. Obendrein bin ich trotz meiner Verdauungsprobleme und dementsprechend wenig Essen nach 9 Monaten 5kg schwerer, was ich auch nicht so gut finde.
Mit der dritten Spritze bekam ich dann auch noch Scheidentrockenheit, was ich zuvor noch nie hatte. Psychische Nebenwirkungen hatte ich bis auf die extreme Lustlosigkeit nicht.
Nachdem die Dreimonatsspritze auf lange Sicht auch schlecht für die Knochen ist und ich diese ganzen Nebenwirkungen einfach nicht mehr will, war die dritte dann meine letzte. Ende Oktober wäre die nächste fällig gewesen. In der letzten Oktoberwoche habe ich wieder mit Cerazette angefangen und verwende zusätzlich Kondome, weil ich mir eben nicht sicher bin, dass sie zuverlässig genug funktioniert. Ich nehme die Cerazette ja auch, weil ich ohne von schlimmen hormonbedingten Stimmungsschwankungen geplagt bin. Psychopharmaka wirken bei mir leider nicht so wie sie sollten, nur falls sich jemand die Frage stellt.
Die Spritze bin ich also los. Seitdem warte ich darauf, dass ich die Nebenwirkungen los werde. Die Scheidentrockenheit ist weg, aber ich bin immer noch lustlos und noch keinen kg leichter. Dafür kann ich endlich wieder schlafen. Ich litt seit dem Frühling zum ersten mal in meinem Leben an extremer Schlaflosigkeit. Trotz manchmal nur 4h Schlaf war ich auch nicht mehr müde. Das hat innerhalb der letzten 3 Wochen mehr und mehr aufgehört. Ich habe gelesen, dass Schlaflosigkeit eine der Nebenwirkungen der Dreimonatsspritze sein kann, wenn auch nicht so häufig.
Hat hier jemand Erfahrung mit dem Absetzen der Dreimonatsspritze? Ich finde im Internet nur Informationen zur Halbwertszeit, aber nicht zur Eliminatisonszeit. Ich würde gerne wissen, wann diese Hormone endgültig aus meinem Körper sind.
Nachdem die Cerazette bei mir also nur mäßig sicher ist und ich sie eigentlich nur gegen meine Stimmungsschwankungen nehme, habe ich mich nach einer anderen Verhütungsmethode umgesehen.
Sterilisation ist derzeit nicht möglich, weil definitiv zu teuer, der einzige Kassenarzt, der die Gynefix Kupferkette legt, ist recht weit weg, also blieb nur die Kupferspirale. Hormonspirale oder ein Implantat sind mir zu heikel, zum Probieren zu teuer.
Ich habe also seit Donnestag, den 24.11. eine Kupfersilberspirale, Marke NovaT 380.
Das Einsetzen war schnell und ziemlich schmerzhaft. Vorallem das Ausmessen der Gebärmutter fühlte sich scheußlich an, dagegen war das Einsetzen noch harmlos. Danach war mein Kreislauf ziemlich am Boden und ich hatte krampfartige Schmerzen. Ich habe etwas geblutet, war aber am Nachmittag schon wieder vorbei.
Den Rest des Tages ging es einigermaßen, gegen Abend hin wurde es dann richtig fies, die Kombination aus Novalign, Buscopan und Paracetamol war quasi wirkungslos. Einige Stunden später habe ich es mit einem Parkemed Generikum (Mefenaminsäure) versucht, nach dem war dann Ruhe im Bauch.
Gestern war es dann schon viel besser, wenn auch nicht gut. Ich kann nicht sagen, dass ich die Spirale direkt spüre, aber ich merke einen gewissen Druck in der Mitte meines Bauches. Am ersten Tag hatte ich links ein heftiges Stechen, sodass ich mich schon gefürchtet habe, dass die Spirale schief sitzt und meinen Eierstock malträtiert. Das ist jetzt aber weg.
Ich habe auch relativ viel Ausfluss, klar, geruchlos und sehr flüssig, wie Wasser. Das irrtiert mich ein wenig, aber wie eine Entzündung wirkt das nicht. Heute war alles in Ordnung, bis ich einkaufen ging. Danach hatte ich wieder krampfartige Schmerzen im Mittelbauch. Und Stechen mal da mal dort. Auch einige fiese Stiche am Muttermund. Ich habe mich bisher nicht getraut, die Fäden zu kontrollieren, dazu fühlt sich alles einfach zu kaputt an und ich will mit dem Finger keine Bakterien einschleppen, weil der Muttermund könnte vom Einlegen noch offen sein.
Das alles beeinflusst meine Verdauungsbeschwerden noch zusätzlich, so als würde ein Organ das andere mit Schmerz anstecken. Es ist ziemlich anstrengend.
Alles in allem bin ich mir nicht sicher ob die Spirale eine gute Idee war. Mich plagt die Angst, dass sie falsch sitzt oder wandert oder dass mein Körper sie einfach nicht akzeptiert.
Überall liest man davon, dass die Schmerzen zur beim Einsetzen sind, aber ich hab mehr Schmerzen danach. Ich frage mich ob das noch normal ist oder ob ich durch meine ganzen üblichen Bauchschmerzen schon so übersensibilisiert bin, dass ich da überreagiere.
Liebe Grüße